Revolutionäre Frauen: Comandanta Ramona

https://proxy.duckduckgo.com/iu/?u=https%3A%2F%2Fupload.wikimedia.org%2Fwikipedia%2Fcommons%2Fa%2Fa0%2FComandanta_Ramona_by_bastian.jpg&f=1Die indigene Kämpferin Ramona, geboren in 1959, war Teil der in Chaipas/ Mexiko lebenden und kämpfenden zapatistischen Bewegung. Als Kommandatin der Zapatistischen Befreiungsarme EZLN war sie der vermutlich weit aus besser bekannten männlich gelesenen Figur des Subkommantanten Marcos übergeordnet. Als die zapatistische Befreiungsbewegung am 01.01.1994 aus dem Untergrund mit ihrer Rebellion an die Öffentlichkeit trat, war Comandanta Ramona verantwortlich für die erfolgreiche Übernahme der Stadt San Cristóbal de las Casas. Immer noch hervorstechend ist das radikale basisdemokratische Verständnis der ehemals eher marxistisch-maoistisch orientierten zapatistischen Organisierung. Inzwischen ist das politische Verständnis der Zapatistas auch sozialistisch und anarchistisch geprägt, es gibt aber auch religiöse Einflüsse. Die zapatistische Befreiungsbewegung kämpft für den Aufbau autonome Verwaltungsstrukturen von unten.

Ramona war Angehörige der Tzotzil, einer indigenen Gruppe Südamerikas, und sprach wegen der schlechten Bildungsmöglichkeiten kaum Spanisch und war Analphabetin. Trotz dieser Hindernisse wurde sie zum Symbol des Kampfes der Indio-Frauen für ihre Rechte. Unter Anderem geht auf sie und ihre Mitstreiterinnen das „Revolutionäre Frauengesetz“ von 1993 zurück, in dem in zehn Forderungen Gleichheit und Gerechtigkeit für Frauen eingefordert wurden. Dabei ging es unter Anderem um die sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung von Frauen, das Recht auf Bildung und politische Beteiligung.

Ramona starb 2006 in Folge einer Krebserkrankung. Dennoch geht der feministische Kampf innerhalb der Zapatistas und auch mit der gesamten Bewegung in der mexikanischen Gesellschaft weiter. 2008 fand das erste internationale Frauentreffen in den Chaipas statt. Männer durften bei den meisten Versammlungen zwar anwesend sein, hatten aber kein Rederecht und mussten die Reproduktionsarbeiten übernehmen. So konnten sich Frauen aus aller Welt austauschen und ihre Kämpfe verbinden.