Wir unterstützen den Aufruf des AFLR Marburg zur Demo am Tag gegen Gewalt gegen Frauen:
Wir wollen auch dieses Jahr wieder am 25.11. auf die Straßen gehen, um gegen Gewalt gegen Frauen* zu demonstrieren. Es braucht mehr als einen Hashtag im Internet um die Gewalt, welche Frauen* in unserem Umfeld und auf der ganzen Welt tagtäglich widerfährt, anzuprangern!
Die kürzlich gestartete #metoo Kampagne rüttelte einige wach. Aber es ist im Endeffekt keine Überraschung, dass auch eine weltberühmte Filmindustrie Frauen* in ihren Reihen hat, die Opfer von sexualisierter Gewalt werden. Und ja, die Täter sind Regisseure und Schauspieler. Einen Blick nach Hollywood braucht es aber gar nicht erst um das zu realisieren. Denn auch in unserem eigenen Umfeld erleben Frauen* diese Form der Gewalt. Der feministische Kumpel, der Ehemann, der beste Freund vom Freund. Wir wiederholen uns. Jahr um Jahr. Weil die Gewalt Jahr um Jahr immer noch nicht aufhört. Schon in der Schule fängt es an: Über die Hälfte der jugendlichen Mädchen hat schon mindestens einmal nicht-körperliche oder körperliche sexualisierte Gewalt erlebt. Ab 13 steigt das Risiko sexualisierte Gewalt zu erleben exponentiell an (SPEAK-Studie, 2017).
Diese Gewalt wird normalisiert und hingenommen, stattdessen wird die Angst vor dem rassifizierten Fremden geschürt. Mit der AfD im Bundestag werden Projekte gegen Gewalt mehr und mehr gefährdet. Denn hinter der Gewaltanalyse der AfD steckt nicht das Erkennen von patriarchalen Strukturen, welche sich auf alle Geschlechter auswirken, sondern Rassismus. Damit bleibt die Gewalt gegen Frauen* im Außen und statt des Feminismus wird alltäglicher Rassismus gestärkt.
Die ersten Urteile nach der „Nein heißt Nein“ Gesetzesänderung versprechen nicht viel Hoffnung. Es wird immer noch diskutiert, was denn nun ein Nein wäre und wie Täter es erkennen könnten, so, als würde es zu viel abverlangen, Sexualität und miteinander Leben einvernehmlich zu gestalten.
Vom Staat können wir also nichts erwarten. Das verwundert uns nicht. Alles muss man selber machen. Darum heißt es, Frauen*räume zu stärken, feministische Selbstbehauptung und Selbstverteidigung zu fördern und solidarisch miteinander sein. Die einzige Chance, das patriarchale System zu zerschlagen, haben wir, wenn es für Täter(*innen) so ungemütlich wird, dass sie keinen Raum mehr kriegen für ihre Gewalt. Und das fängt an bei jedem sexistischen Spruch, jedem abwertenden Blick und jeder wie zufällig wandernden Hand. Wir haben uns das lange genug gefallen lassen. Jede Kleinigkeit werden wir angreifen, uns zusammen zur Wehr setzen und keine* dabei alleine lassen.
Geht mit uns am 25. November auf die Straße! Treffpunkt 17 Uhr am Hauptbahnhof in Marburg!
Info: Die Route geht nicht durch die Oberstadt und ist damit berollbar.
*Das Sternchen steht dafür, dass Frauen als Begriff ist erklärungswürdig ist. Wir meinen damit alle Frauen, ob groß klein, lesbisch, bi oder hetero, trans oder cis oder weder noch, behindert und nicht behindert, leise oder laut.